Fatima, Paul, Sandra und Tim wollen dich kennen lernen.
Auszug:
Trauben holen? Im Januar gab es weder Beeren noch Pilze im Wald und schon gar keine Trauben in den nicht existierenden Brünsteiger Rebbergen. Paul rührte sich nicht von der Stelle. Bruno schlug zu. Nach den ersten Schlägen war Paul noch stehen geblieben, beim Fusstritt gegen sein Schienbein ging er zu Boden. Bruno kickte weiter, angestachelt von Johnnies Gelächter, drehte ihm danach mit der einen Hand den Arm hinter dem Rücken nach oben, griff mit der anderen seine Haare, riss ihn hoch, rammte ihm den Kopf einige Male an die Wand, stiess ihn dann in den Korridor und vor die Haustüre, in den Schneesturm hinaus und sperrte hinter ihm zu. Hörbar schloss Bruno die Tür ab, als Paul sich noch aufrappelte und sich den Schnee vom Körper wischte! |
Der Geist ist wie ein Fallschirm. Man muss ihn öffnen, damit er funktioniert.
Frank Zappa |
Das Schneetreiben war so dicht, dass es Haus, Garten und Garage, ja ganz Brünsteig mitsamt seinen Wiesen, Weiden, Wäldern und Bergen verschluckte. Wo sollte er hin? Bis zur Garage waren es wenige Schritte. Nass und vor Kälte schlotternd stand er in dem düsteren Raum mit dem dunkelbraunen Auto mit Vierradantrieb, das nach Motoröl und Diesel stank. Stöhnend rieb er sich die schmerzenden Stellen. Sein Blick fiel auf einen Stechbeutel auf dem Gestell und dann auf das Auto. Er ergriff das Werkzeug und schrammte den dunkelbraunen Lack – vom Bug zum Heck, dann wieder zurück und noch einmal von vorne nach hinten tief auf. Die Farbe barst, splitterte und platzte. Der Lärm des Stechbeutels stachelte ihn an und er malträtierte auch noch die andere Autoseite. Zum Schluss zerkratzte er die Kühlerhaube – hin und her und her und hin, noch mehr und noch tiefer, aber gleich darauf geriet er in Panik: Würde Bruno das Auto entdecken, dann drohten nicht nur Schläge, sondern Schlimmeres. Er musste sofort weg, fliehen. |